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Zwischen den Eisenstangen hindurch erblickte sie den Vollmond. Er tauchte die Welt in ein blasses Licht. In den letzten Tagen, hatte sie sich ihn oft angesehen und nachgedacht. Nachgedacht darüber, wie sie an diesen schrecklichen Ort gekommen war.
Sie erinnerte sich daran wie sie mit ihrer älteren Schwester in der kleinen Stadt angekommen war. Alles wirkte damals so friedlich und freundlich. Doch alles hat seine Schattenseiten.
Von allen Seiten ertönten die selben Worte. Immer und immer wieder. Dann ging alles ganz schnell. Wiederum ein Wort reichte aus, um einen Menschen in den Tod zu schicken. Ein Wort?
Wie konnte das sein? Was war es für ein Wort?
Sie hatte dieses Wort oft vernommen, doch hatte sie nicht gewusst, was so schlimm daran gewesen war. Ihre Schwester sagte ihr dann stets, dass sie es vergessen solle. Ihnen würde nichts geschehen.
Zwei Monate lebten sie dort und beinahe jeden Tag kamen Männer und nahmen stets irgendwelche Menschen. Sie wusste nicht warum, doch sie taten es. Oft verspürte sie den Drang, diesen Menschen zu helfen, doch all die Anderen starrten die Opfer nur an und ignorierten ihre Hilferufe. Warum war das so?
Ihre Schwester sagte nur, dass sie nicht mehr darauf achten solle.
Bis zu jenem Tag, an dem die Männer kamen und sie Beide mitnahmen.
"Warum? Warum? Was haben wir getan?", fragte sie. Doch die Männer antworteten nicht. Ihre Schwester weinte und schrie. Sie verstand nicht weswegen.
Man brachte sie in das Verlies, von dem aus sie den Mond betrachtete. Ihre Schwester brachte man fort.
Jeden Tag kam ein Mann und brachte ihr etwas zu und zu Trinken. Nach einer Woche fragte sie:"Warum bin ich hier?" - "Du weißt es nicht?", fragte der Mann. "Nein. Hat jemand wieder dieses Wort gesagt?"- "Dieses Wort?" Er wusste nicht wovon sie sprach.
"Dieses Wort. HEXE", sagte sie. "Der Mann, der neben eucht wohnte, erkannte deine Schwester als solche.", erklärte er. "Du scheinst noch ohne sünde zu sein. Bestimmt darfst du bald wieder gehen."
Dann ging er.
Sie ging wieder zu den Eisenstangen und sah hinaus. Ihre Schwester war als solche erkannt worden? Von dem Mann der neben ihnen wohnte? Sie verstand nicht.
"Bestimmt", dachte sie, "dürfen wir bald wieder nach hause gehen.
Ihre Schwester war derweil der grausamen Folter der Henker erlegen und hatte nach einer Woche endlich Frieden gefunden. Sie war von dem Mann beschuldigt worden, da sie sich ihm nicht hingeben wollte. |
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Ich bedanke mich bei jedem der mir geholfen hat diese Seite zu füllen und mit Geschichten, Gedichte etc. zu bereichern. vielen dank! |
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